Ein Lebensende zuhause
pd 10.09.2024
Im Pfarreizentrum Sursee ist die Ausstellung «Sterben – zuhause» zu sehen. Sie geht der Frage nach, was es braucht, damit Menschen, ihrem Wunsch entsprechend, zuhause sterben können.
Die grosse Mehrheit der in der Schweiz lebenden Menschen möchte zuhause sterben. Diesem Wunsch geht die Ausstellung nach. Sie fragt: Was genau wünschen sich die Menschen, was brauchen die Sterbenden und was die Angehörigen? Mit drei Ausstellungsräumen – dem Schlafzimmer, der Stube und dem Café – wird ein Bogen gespannt von der intimen Sterbebegleitung zuhause zur gesellschaftlich-öffentlichen Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer. Im Schlafzimmer sprechen Angehörige über das Miterleben des Sterbeprozesses. In der Stube steht die Angehörigenarbeit im Zentrum. Das Café bietet Raum für die gemeinschaftliche Unterstützung von Sterbenden und ihren Angehörigen.
Umgang mit Sterbewünschen
«Der Wunsch, zuhause zu sterben, drücke die Sehnsucht nach einem Ort der Vertrautheit und Geborgenheit aus», schreibt der Schweizer Nationalfonds. Wie kann dieser Wunsch erfüllt werden? Es braucht Planung, die nötigen Ressourcen und emotionale Stärke. Ausstellung und Rahmenprogramm bieten die Möglichkeit, sich mit den Fragen frühzeitig auseinanderzusetzten. Dies bekräftigt auch der Co-Regisseur des Films «Bis zuletzt», Oliver Slappnig: «Wir wollen, dass Zuschauer*innen sich fragen, wie sie mit den Sterbewünschen von Angehörigen umgehen würden.»
Hintergrund der Ausstellung ist das dreijährige Forschungsprojekt «Compassionate City Lab der Berner Bevölkerung» (2020–2023). Im Zentrum steht die Frage nach den Bedürfnissen der Beteiligten: Welche Ressourcen benötigen Menschen am Lebensende? Und wie müssen Angehörige unterstützt werden, um die Betreuungsarbeit als sinnstiftend zu erleben? Sie sind herzlich eingeladen, sich mit den Fragen zu beschäftigen und sich selbst ein Bild zu machen.
Ausstellung
Dienstag, 10. bis Samstag, 14. September, 9.00–17.00 Uhr, Pfarreizentrum, St. Urban-Strasse 8, Sursee
Täglich von 14.00–16.00 Uhr ist die Ausstellung betreut. Eintritt frei.
Rahmenprogramm:
Sterben leben — in einer fürsorgenden, solidarischen Gemeinde
Dienstag, 10. September, 18.00–20.00 Uhr, Pfarreizentrum St. Urban-Strasse 8, Sursee
Grusswort von Livia Wey (Pastoralraumleiterin, Region Sursee)
Referat von Prof. Claudia Michel (Berner Fachhochschule BFH). Einen Menschen am Lebensende zuhause begleiten: Belastungen und Ressourcen von betreuenden Angehörigen. Danach Paneldiskussion mit Fachpersonen und szenische Impulse von Theaterkoffer Luzern.
Ein Lebensende zuhause
Samstag, 14. September, 10.00–12.00 Uhr im Pfarreizentrum, St. Urban-Strasse 8, Sursee
Dokumentarfilm «Bis zuletzt» von Oliver Slappnig und Claudia Michel. Der Film porträtiert Menschen, die ihre Angehörigen bis ans Lebensende zuhause begleiteten sowie Politikerinnen und Politiker, die sich für eine gemeinschaftliche Sorge am Lebensende engagieren. Der Dokumentarfilm wurde mehrfach an Schweizer und internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. Danach Paneldiskussion mit Fachpersonen.
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