Adventstürchen Nr. 3
«Oh du fröhliche»: Wie das Lied entstand – und wie es in der Swing-Version klingt. 🎶⛪
Das bekannte Lied «O du fröhliche» entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Weimar. Die Umstände seiner Entstehung waren jedoch alles andere als fröhlich: Elend und Krankheit prägten die Zeit nach den napoleonischen Kriegen. Der theologische Schriftsteller Johannes Daniel Falk, Verfasser zahlreicher Kirchenlieder, verlor vier seiner sieben Kinder an einer Typhusepidemie.
Trotz dieses Leids beschloss Falk, etwas Gutes zu bewirken, und gründete das «Rettungshaus für verwahrloste Kinder». Für diese Kinder schrieb er zu Weihnachten im Jahr 1816 ein Lied, das Trost spenden sollte: „O du fröhliche“. Als Melodie wählte er „O sanctissima“, ein ursprünglich aus Sizilien stammendes Lied, das der Weimarer Dichter Johann Gottfried Herder Anfang des 19. Jahrhunderts in seine Sammlung «Stimmen der Völker in Liedern» aufgenommen hatte.
Johannes Falk, der sich auch in seinem weiteren Leben intensiv für verwaiste Kinder und pädagogische Anliegen einsetzte, verstarb im Februar 1826. Sein Lied jedoch überdauerte ihn – und wurde zu einem weltweit beliebten Weihnachtslied. Ursprünglich sollte «O du fröhliche» gar nicht auf Weihnachten beschränkt bleiben: Falk hatte es als Kirchenlied konzipiert, das ebenso zu Ostern und Pfingsten gesungen werden konnte. In der zweiten Strophe – die heute in den Gesangbüchern nicht mehr enthalten ist – hiess es deshalb: «Gnadenbringende Osterzeit, Welt lag in Banden, Christ ist erstanden!»
«Allerdreierfeiertagslied»

Johannes Daniel Falk - Johannes Falk's auserlesene Werke. Erster Theil oder Liebesbüchlein. Allerdreifeiertagslied (O du fröhliche), Leipzig 1819, S. 357
Bildquelle: Wikipedia
«Oh du fröhliche» mal anders
Unser Kirchenmusiker Andreas Wüest hat das Stück in Swing-Version eingespielt: