Neubeginn für Körper und Geist

Fasten legt den Zugang frei zur Freiheit und inneren Ruhe. Was genau damit gemeint ist, erklärt Heidi Jetzer, Leiterin der Fastenwoche des Pastoralraums Region Sursee.

Man kann es allein oder in Gemeinschaft tun. Einige entscheiden sich für Letzteres und schliessen sich der Fastengruppe an, die Anfang März gemeinsam eine Woche bewusst auf Essen verzichtet. Das Angebot des Pastoralraumes Region Sursee wird geleitet von Religionspädagogin RPI Heidi Jetzer. Gefastet wird mit der Buchinger-Methode; eine Heilfasten-Tradition, die nach einem klaren Ablauf verläuft und lediglich das Trinken von Gemüsebrühen, verdünnten Fruchtsäften oder Tees vorsieht.

Wohltat des Fastens

In seinen religiösen Ursprüngen geht das Fasten auf die Vorstellung zurück, sich dadurch von Verhaltensweisen zu befreien, die das eigene (Glaubens-)Leben behindern und von wichtigen Dingen abhalten. Ein in vielen Religionen bekannter und beliebter Weg, durch bewussten Verzicht auf eine ganzheitliche Art offen und frei zu werden. An diese Aspekte knüpft die Fastenwoche mit ihrem Thema «Wie aus weniger mehr wird» denn auch gezielt an: «Indem wir auf Nahrung verzichten, entstehen Freiräume, die uns ein intensiveres Erleben und Reflektieren unseres Lebens ermöglichen. Der Körper wird entlastet, der Kopf wird frei», erklärt Heidi Jetzer.

Diese Freiräume möchte die Fastenwoche auch bewusst gestalten. So sieht das Programm Treffen vor, welche die durch das Fasten gewonnene Sensibilität für Körper und Erfahrungen zum Thema machen. Bei einer Yoga-Lektion oder einer Kreativ-Stunde sollen jener intensiven Wahrnehmung Raum geboten werden. «Seinem Körper und Geist etwas Gutes tun», so fasst es Heidi Jetzer zusammen. Sie ermutigt die Teilnehmenden der Fastenwoche, sich in diesen Tagen bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, sich Ruhe und etwas Wohltuendes wie z. B. eine Massage zu gönnen. Denn während der Körper durch das Fasten gereinigt wird, stärken Stille und Zeit die Seele.

Begleitet, aber eigenverantwortlich

Wer fastet, lernt sich selbst auf eine ganz neue Art kennen. Was diese offene Selbstbegegnung bringt, unterscheidet sich von Person zu Person. «Manche kommen mit dem Fasten gut zurecht, fühlen sich wach und voller Energie. Andere wiederum berichten von Kopfschmerzen oder Müdigkeit», so die Leiterin. Auch die Konfrontation mit unterdrückten Emotionen, die aufbrechen, kann Fastenden zu schaffen machen.

Während der Fastenwoche steht Heidi Jetzer den Teilnehmenden zur Seite: Sie führt in das Heilfasten ein, gibt Tipps, beantwortet Fragen oder gibt nach dem gemeinsamen Fastenbrechen Menüpläne für den sanften Wiedereinstieg ab. Trotz der engen Begleitung, so betont sie, liege die Verantwortung bei den einzelnen Teilnehmern. Die Treffen unter der Woche sind freiwillig, wer möchte, kann daran teilnehmen. Allerdings werden die Angebote und der Austausch untereinander von vielen geschätzt. Sie motivieren auch, das Fasten durchzuhalten und bringen die Teilnehmer näher zusammen. So haben sich die Teilnehmenden letztes Jahr ein paar Wochen nach dem Fasten wieder getroffen – zum gemeinsamen Pizzaessen.

Fastenwoche: 7.–16. März 2024

Infoabend zur Fastenwoche
Mittwoch, 28. Februar, 19.30 Uhr, Kloster, Geuenseestrasse 2, Sursee

Die Teilnahme für Personen, die zum ersten Mal fasten, obligatorisch.
Unkostenbeitrag Fastenwoche: Fr. 10.-

Leitung: Heidi Jetzer

Anmeldung bis 5. März 20 24 an: heidi.jetzer@prsu.ch

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