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Bienen für Umweltschutz und ein besseres Einkommen

tm und Fastenaktion 15.02.2024

Mit dem Pfarreiprojekt in Laos werden Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt unterstützt.

Das Leben der Menschen im autoritären Einparteienstaat ist geprägt von Korruption, Armut und einer hohen Arbeitslosenrate. Analphabetentum, zu wenig fachlich ausgebildetes Gesundheitspersonal und eine hohe Kindersterblichkeit belastet das Leben der Menschen zusätzlich.

Der Bauboom in vielen Teilen des Landes ist unübersehbar: Eine Eisenbahnlinie soll die Hauptstadt Vientiane mit China verbinden. Mit Hilfe ausländischer Investitionen und der Ausbeutung natürlicher Ressourcen will das Land den Sprung aus der Kategorie der am wenigsten entwickelten Länder des Entwicklungsindexes der UNO schaffen – dies ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Wo es einst artenreiche Wälder gab, stehen heute Monokulturen oder Wasserkraftwerke.


Landwirtschaft vor Herausforderungen

Trotzdem bildet die Landwirtschaft das Rückgrat der laotischen Gesellschaft, die mehrheitlich von diesem Sektor abhängig ist. Vier Fünftel der arbeitenden Bevölkerung sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Dabei ist die laotische Landwirtschaft mit etlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Fragmentierung von Landbesitz und begrenzte Ressourcen stellen für viele Bauern ernsthafte Hindernisse dar. Viele Familien haben nur kleine Parzellen, was die Mechanisierung erschwert. Zudem führt die traditionelle Brandrodungsmethode zu Bodendegradation und Umweltauswirkungen, die langfristige Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. Wo Wälder abgeholzt werden, nimmt die Erosion zu – die Reisernten reichen oft nur für ein halbes Jahr. Ein weiteres Problem ist der Klimawandel, der zu unvorhersehbaren Wetterereignissen führt. Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen können die Ernteerträge erheblich beeinträchtigen. Kleinbauern sind besonders anfällig für diese Veränderungen.


Fastenaktion im Norden des Landes

In Laos arbeitet die Fastenaktion mit der ärmsten Bevölkerung in ländlichen Regionen zusammen, vor allem mit ethnischen Minderheiten in den Bergen. Oudomxay liegt im Norden von Laos und gehört zu den ärmsten Regionen des Landes. In diesen abgelegenen Dörfern herrscht finanzielle Armut und die Ernten reichen jeweils nur für sechs Monate. Etwa drei Viertel der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. 40 Prozent der Kinder hier sind aufgrund mangelnder Nahrung in ihrem Wachstum gehemmt. Die Bevölkerung in dieser Region ist stark von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Produkten abhängig. In den letzten Jahren hat eine anhaltende Dürre den Reisanbau zunehmend erschwert.


Bienenhaltung im Zentrum der Entwicklung

Da die Reisernte nicht für das ganze Jahr reicht, dient seit jeher der Wald mit seinen Pilzen, Baumfrüchten und Beeren, Bambussprossen und Wurzeln, Kleintieren und Insekten als lebenswichtige Nahrungsquelle. Hier setzt das Bienenprojekt der Partnerorganisation Aesbo an. Durch den Verkauf von Honig und Wachs können sich Familien ein zusätzliches Einkommen schaffen. Aesbo hat bisher in 85 Dörfern gearbeitet und 860 Männern und Frauen in verbesserter Bienenhaltung ausgebildet.


Von der Bienenhaltung zum Umweltschutz

Die Imkerinnen und Imker haben sich in Gruppen zusammengeschlossen, in denen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben. Weil Bienen auf eine intakte Umwelt angewiesen sind, ist Bienenhaltung ein guter Einstieg, um die lokalen Ressourcen wie Wald und Wasser besser zu schützen. Mit Unterstützung des Projekts von der Fastenaktion analysieren aktive Gruppen in den Dörfern ihre Probleme und suchen gemeinsam nach Lösungen.


Mehr dazu erfahren Sie in den Gottesdiensten am Wochenende vom 17. und 18. Februar. Es wird jeweils ein Gast von Fastenaktion von Laos und den Projekten für und mit den Menschen erzählen. 

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