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Zusammen isst man weniger allein

Tanja Metz 03.10.2024

Sich gemeinsam für eine Mahlzeit zu treffen, das gehört fast selbstverständlich zu unserem Alltag. So dürfen wir im Laufe unseres Lebens verschiedenste Erfahrungen rund ums Essen machen.

Gemeinsam zu essen und zu trinken, geniessen vermutlich viele. Bei manchen hat die gemeinsame Mahlzeit einen festen Platz im Tagesablauf und zu besonderen Gelegenheiten wird sie sogar mit grossem Aufwand zelebriert. So erzählt Salome Konzett gleich von einer ganzen Essenstour, die sie mit ihren Freundinnen erlebt hat. Lange im Voraus wurde eine Tour zu und mit den ehemaligen Blauringfreundinnen, die heute in Luzern leben, geplant. «Wir trafen uns am späten Morgen im Garten der ersten beiden Freundinnen zum Brunch, danach ging es weiter zur nächsten Freundin zum Kaffee. Es folgte ein Verdauungsspaziergang in den Schrebergarten, in dem zwei aus der Gruppe mitarbeiten. Danach trafen wir uns bei der nächsten Freundin zu Kaffee und Kuchen und zum Abschluss durften wir in der Wohnung der Vierten den abendlichen Hauptgang geniessen. Wir trafen uns zwar zum Essen, doch wir nahmen einander auch in den neuen Wohnsituationen wahr. Wir redeten über das Neue in unseren Leben und gleichzeitig über das Vergangene, das wir miteinander im Blauring erlebt hatten.» Tatsächlich geht es beim gemeinsamen Essen nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern vor allem auch um die soziale Komponente. Zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften wird essen als gemeinsame soziale Situation gestaltet. Das hat für uns verschiedenste positive Seiten. «Wir fühlen uns verbunden, es macht fröhlicher und glücklicher und kann gegen Stress abpuffern», so die Professorin Jutta Mata. Die Lebensfreude, die das gemeinsame Essen mit sich bringt, steckt an und tut einfach gut. «Es war ein besonderer Tag und als wir uns gegen 20.00 Uhr auf den Heimweg machten, schwelgten wir in vergangenen Zeiten und hatten mit diesem Tag gleichzeitig neue Erinnerungen geschaffen. Das Datum für das nächste ‹Ess-Treffen› steht bereits. Dieses Mal bei der Blauringfreundin, die nun in Basel lebt», erzählt Salome Konzett.


Erinnerungen schaffen

Tatsächlich geht es beim gemeinsamen Essen nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern vor allem auch um die soziale Komponente. Zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften wird essen als gemeinsame soziale Situation gestaltet. Das hat für uns verschiedenste positive Seiten. «Wir fühlen uns verbunden, es macht fröhlicher und glücklicher und kann gegen Stress abpuffern», so die Professorin Jutta Mata. Die Lebensfreude, die das gemeinsame Essen mit sich bringt, steckt an und tut einfach gut. «Es war ein besonderer Tag und als wir uns gegen 20.00 Uhr auf den Heimweg machten, hatten wir mit diesem Tag neue Erinnerungen geschaffen. Ausserdem war der nächste Termin bereits vereinbart», erzählt Salome Konzett.


«Wir fühlen uns verbunden, es macht fröhlicher und glücklicher und kann gegen Stress abpuffern» Jutta Mat


Dankbar – nicht nur fürs Essen

Daneben gibt es immer wieder auch Erlebnisse, in denen die existenzielle Dimension durchscheint. Eine solche Essensgeschichte erzählt Fabrizio Misticoni: «Als Kursleiter eines J&S- Kurses war ich bei einer zweitägigen Unternehmung mit geplanter Übernachtung im Freien dabei. Diese Wanderung wird von den angehenden Schar- und Lagerleitenden geplant und durchgeführt. Wir waren am Pilatus unterwegs, es hatte Schnee und schnell musste wir als Gruppe feststellen, dass wir langsamer als geplant vorwärts kamen und nach einer alternativen Übernachtungsmöglichkeit suchen mussten. Mit Hilfe der Karte konnten nicht allzu weit entfernt einige Hütten ausgemacht werden. Als wir dort am Abend ankamen, fanden wir zum Glück Platz in einer Käserhütte. Es gab eine Feuerstelle, auf der dann auch etwas Einfaches gekocht wurde.» Was für ein Geschenk die Gemeinschaft und das Essen in einer solchen Situation sind, können sich wohl die meisten vorstellen. Fabrizio Misticoni meint dazu: «Als wir das Essen vor uns hatten, war es beinahe andächtig still. Sicher waren wir müde, doch wir waren auch froh, dankbar und glücklich.»


Foto: CC0 /unsplash.com

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