Wie gelingt Integration?
Giuseppe Corbino 28.05.2025

Wohl kaum ein Thema bewegt die Gemüter und die Politik so sehr wie die Migration. Wie kann Integration gelingen?
Sprachkenntnisse
Ein wichtiger Aspekt der Integration ist sicherlich der Spracherwerb. Ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist es schwierig, sich in eine Gesellschaft zu integrieren. Wir alle haben wahrscheinlich schon einmal die Erfahrung gemacht, wie es ist, in einem Land zu sein, dessen Sprache man nicht spricht. Selbst die einfachsten Dinge können ohne die nötigen Sprachkenntnisse zu grossen Schwierigkeiten führen. Deshalb sind alle Bemühungen zu begrüssen, die den Spracherwerb der Migrant*innen fördern. Damit sind nicht nur Sprachkurse gemeint, sondern auch Möglichkeiten, die zu erlernende Sprache im Alltag anzuwenden.
Erwerbsleben
Auch die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit trägt wesentlich zur Integration bei. Arbeit stiftet Sinn und ermöglicht es, gemeinsam mit anderen etwas zu erreichen. Nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen bzw. nicht in die Arbeitslosigkeit abzurutschen. Menschen wandern nicht wegen finanzieller Unterstützung ein, sondern weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollen.
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
Ghettobildung ist eines der grössten Integrationshindernisse. Deshalb ist es wichtig, dass es Orte gibt, an denen Menschen unterschiedlicher Herkunft leben und sich begegnen können. Dort wird Vielfalt gelebt. Integration bedeutet nicht, dass man seine Herkunftskultur aufgeben muss. Jeder und jede soll sich mit dem, was er oder sie ist, in gegenseitigem Respekt einbringen können. Wo Konflikte entstehen, müssen sie angesprochen und gelöst werden. Sie unter den Teppich zu kehren oder als Scheitern aller Integrationsbemühungen darzustellen, dient keinem der Beteiligten.
Zehn Jahre Soziale Arbeit der Kirchen
Diese und andere Themen werden bei der Podiumsdiskussion im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums der Sozialen Arbeit der Kirchen zur Sprache kommen. Drei Menschen mit Migrationshintergrund erzählen ihre Geschichte. Nicola Neider von der Fachstelle Migration und Integration der Kirche Stadt Luzern wird versuchen, die Geschichten aus ihrer langjährigen Erfahrung in diesem Bereich einzuordnen.
Podiumsgespräch
Von der Flucht zur Heimat – wie gelingt Integration?
Mittwoch, 11. Juni, 19.30, Fruchthof, Bahnhofplatz 9, Sursee
Moderation: Martina Helfenstein und Giuseppe Corbino
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