Weltgebetstag: Wunderbar geschaffen – gemeinsam stark
Tanja Metz 03.03.2025

Am Weltgebetstag rücken dieses Jahr die Frauen der Cookinseln ins Zentrum. Sie erinnern mit ihrem Motto «wunderbar geschaffen» daran, dass dies für alle gilt: Frauen, Männer, Kinder und die Mitwelt.
Miteinander feiern, beten und handeln – darum geht es beim Weltgebetstag der Frauen. Dieses Jahr laden die Frauen der Cookinseln im Südpazifik dazu ein. Ihre positive Sichtweise auf das Leben kommt bereits im von ihnen gewählten Motto «wunderbar geschaffen» zum Ausdruck. Ein Blick auf die Landschaft und das Klima der Cookinseln lässt einen an ein Tropenparadies denken – einfach «wunderbar geschaffen!». Und so bestaunen die Frauen auch in der Liturgie das Wunder der Schöpfung, das sie in ihrer Heimat jeden Tag erleben.
Die positive Sichtweise auf das Leben zeigt sich auch in der von ihnen vorbereiteten Feier. Da es der Tradition gemäss nicht üblich ist, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken, stehen diese zwischen den Zeilen. Selbst das grosse Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Expertinnen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als «most burning issue». Und doch kommt hier eine Stärke des Weltgebetstags zum Tragen. Indem auch über die Probleme der Frauen gesprochen wird, können Solidarität und gemeinsames Einstehen für Verbesserungen wachsen.
Gegen Gewalt und Missstände
Gerade Gewalt gegen Frauen ist ein Problem, das es in unterschiedlichen Ausprägungen weltweit gibt. In jedem einzelnen Fall werden die Menschenrechte verletzt. Dabei hat geschlechtsspezifische Gewalt auch einen negativen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft. Humenrights schreibt: «Bereits im Jahr 1985 hatte die 3. Weltfrauenkonferenz festgestellt, dass Gewalt gegen Frauen ein Hindernis für die Verwirklichung von Gleichheit, Entwicklung und Frieden darstellt.» Diese Feststellung wurde seither immer wieder bestätigt. So ist es im Interesse aller, dass sexistische Strukturen aufgedeckt werden, dass über Stereotype, Vorurteile und Rollenbilder kritisch nachgedacht wird. Denn «wenn man Frauen unterdrückt, dann verhindert man damit auch, dass sie mit all ihren zur Verfügung stehenden Mitteln zum Wohlergehen einer Gesellschaft beitragen. In der Folge heisst es: Eine Gesellschaft ist weniger erfolgreich, weniger stabil, dafür viel gewaltbereiter», so Valerie Hudson, Professorin für Politikwissenschaft.
Für die Vernetzung von Frauen und die Verbesserung ihrer Lebenssituationen setzt sich der Weltgebetstag bereits seit seiner Gründung ein. Unerschrocken machen sie aufmerksam auf Missstände und setzen sich für Verbesserungen ein. Indem jedes Jahr ein anderes Land die Gestaltung der Liturgie übernimmt, entsteht eine Verbundenheit, die Mut macht. Denn jedes Jahr werden auch der Glaube und die Hoffnung auf Veränderungen gefeiert – so auch dieses Jahr. Die Maorifrauen der Cookinseln sind stolz auf ihr kulturelles Erbe und ihre Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. Und so finden sich Maoriworte und Lieder in der Liturgie wieder. Sie grüssen uns mit Kia orana – und wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.
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