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Stille – ein Geschenk an sich selbst

rf 02.11.2023

Die Stille: Wir Menschen brauchen sie, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben. Ungestörte Ruhe gestehen wir uns dennoch nur selten zu.

Wir nehmen sie schon beinahe nicht mehr wahr, die permanente Geräuschkulisse, der wir im Alltag ausgesetzt sind und die von leisen Hintergrundgeräuschen bis hin zu starkem Lärm reicht. Ihre Quellen sind vielfältig: Gespräche von Kollegen, laufende Fernseher, Musik aus dem Radio, Strassenverkehr oder auch Bauarbeiten. Absolute Ruhe gibt es selten, – und das, obwohl sie uns Menschen eigentlich sehr guttun würde. So ist allgemein bekannt, dass sich eine zu hohe Lärmbelastung negativ auf die seelische und körperliche Gesundheit auswirkt: Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Stress können die Folge sein. Davor warnte bereits 2011 die Weltgesundheitsorganisation WHO in einem Bericht. Dabei geht es nicht nur um Lärmemissionen, die eine ernsthafte Gefährdung des Gehörs darstellen: Auch der sogenannte leise Lärm kann unserer Psyche zusetzen, zumal man sich – anders als bei visuellen Eindrücken – der auditiven Wahrnehmung nicht entziehen kann.


Zeit für Einkehr, Zeit für sich selbst

Ruhe ist heute zu einem raren Gut geworden. Gleichwohl geht es beim Thema Stille aber um mehr als die blosse Abwesenheit akustischer Reize: Viele Menschen suchen in ihrem hektischen Alltag nach Ruhe, um sich fernab von den Anforderungen des Alltags Raum für persönliche Gedanken zu schaffen. Sie möchten sich einen Moment Zeit für sich nehmen, einkehren und wählen dafür die Stille – denn dort gelingt es vielen, ihre tatsächlichen Kräfte, Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen.

Und doch: Obwohl die Sehnsucht nach ihr gross ist, haben manche ein ambivalentes Verhältnis zur absoluten Ruhe. Sie kann auch unangenehmen und beängstigend sein, bricht doch häufig in der stillen Einkehr etwas auf, was zurückgehalten oder verdrängt wurde. Die Betriebsamkeit und Unterhaltung des Alltags verleiten nämlich dazu, der Auseinandersetzung mit sich selbst zu entgehen. In der Ruhepause fehlen dann solche Inputs von Aussen: Man ist mit sich selbst konfrontiert und nimmt eigene Empfindungen und Gedanken bewusst wahr. Nicht zuletzt deswegen nehmen sich Menschen, wenn sie Persönliches klären oder Entscheidungen treffen wollen, eine Auszeit. Wie etwa mit der Teilnahme an eigens dafür konzipierten und professionell begleiteten Angeboten spiritueller Bildungshäuser.


Raum der Stille ist gefragt

Auch viele öffentliche Einrichtungen wollen heutzutage dem Bedürfnis nach Stille Rechnung tragen. So bieten immer mehr Universitäten, Flughäfen, Bahnhöfe, Krankenhäuser oder Parlamentsgebäude einen sogenannten «Raum der Stilleؓ» an. Er dient als Rückzugsort für Ruhepausen, Gebete, Meditationen oder Körperübungen und steht Angehörigen unterschiedlichster Weltanschauungen offen. Auch die Kirche ist und bleibt ein solcher Ort, der für Ruhe, Rückzug und Besinnung aufgesucht werden kann. Allein in der Pfarrei Sursee gibt es rund zwölf Kirchen und Kapellen, die vielen Menschen als nahe Zufluchtsorte in der Hektik des Alltags dienen. Vielleicht auch Ihnen, bei der nächsten Gelegenheit?


Schauen Sie sich hier die Kirchen und Kapellen der Pfarrei Sursee an.
Lesen Sie mehr zum Meditationsangebot Flugmodus der Pfarrei Sursee.


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