Gute Wünsche und eine Unterhaltung
tm 29.09.2023

Die Geburtstagsgruppe geht bei den Jubilarinnen und Jubilaren ab 90 Jahren vorbei. So erleben Jubilar*innen und Besucher*innen wunderbare Begegnungen und kurzweilige Stunden.
An einem warmen Nachmittag im September ist Frau Keel mit einer Geburtstagskarte und einem Blumensträusschen unterwegs durch die Altstadt Sursee. Denn heute steht ein Geburtstagsbesuch an. Sie ist verabredet mit einem 91-jährigen Geburtstagskind. Als Mitglied der Geburtstagsgruppe ist Frau Keel mehrmals im Quartal als Besucherin unterwegs. Sie und die anderen Mitglieder der Gruppe besuchen Pfarreimitglieder ab 90 Jahren zu ihrem Ehrentag. Sie bringen Grüsse von der Pfarrei und was noch viel wichtiger ist, Zeit für ein Gespräch.
Miteinander im Gespräch
Also klingelt Frau Keel und wird nach einer herzlichen Begrüssung eingeladen, auf der Veranda Platz zu nehmen. Es gibt Gebäck und etwas zu trinken: Kaffee, Tee, Wasser – alles ist da. Die beiden Frauen kennen sich bereits und die Stimmung ist von der ersten Minute an freundschaftlich. «Wenn eine der Besucherinnen den Jubilar oder die Jubilarin bereits kennt, übernimmt sie auch den Besuch», erklärt Frau Keel. «Das erleichtert den Gesprächsbeginn.» So plaudern die beiden Frauen über Alltägliches wie zum Beispiel Flaschenöffner, die im Alter hilfreich sind. Immer wieder schwelgen sie auch in Erinnerungen. Sie erzählen sich kleine Begebenheiten aus der Kindheit, berichten mit leuchtenden Augen von lustigen oder rührenden Erlebnissen mit der Familie und teilen Begegnungen aus der letzten Zeit miteinander.
Gegenseitige Unterstützung
Damit diese Geburtstagsbesuche stattfinden können, braucht es auch ein klein wenig Organisation. Die 13 Frauen der Besuchsgruppe treffen sich unter der Leitung von Anneliese Wyss viermal im Jahr. Bei diesen Treffen werden die anstehenden Besuche verteilt und das Organisatorische geregelt. Daneben sind diese Treffen der Besucherinnen auch ein Ort des Austauschs. Die Frauen geben sich gegenseitig Tipps und Anregungen: Erzählungen von einem gelungenen Gesprächseinstieg, von spannenden Inhalten, die sich für einen Besuch eignen oder vom Umgang mit eher schweren Themen sind für alle bereichernd. Denn auch Krankheit und Tod kommen bei den Geburtstagsbesuchen mitunter zur Sprache. So auch bei dem Besuch von Frau Keel bei ihrer 91-jährigen Jubilarin. Es kommt sowohl der Tod des Ehepartners zur Sprache als auch der Verlust von weiteren lieb gewonne Menschen, die man beinahe ein Leben lang kannte. Doch in all dem liegt viel mehr Dankbarkeit für das Erlebte und die Zeit, die man mit diesen Menschen verbringen durfte, als Schwere. In einem sind sich die beiden Frauen jedoch einig: «Seit dem Tod des Ehepartners muss viel häufiger ein Handwerker oder Bekannter gerufen werden.»
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