Ein Satellite+ in der Kirche
Matthias Kiling 25.10.2023

Wie kommt der Satellite+ in die Kirche? Dieser Frage geht Matthias Kissling nach.
Wie ich drauf gekommen bin? Bruno Streich hat mir eine Weihnachtsmail geschickt. Darin stand: « Tja … schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Trotz aller Widrigkeiten hat es doch einige Lichtblicke hervorgebracht. Ich hoffe, euch ist das auch so ergangen. Ich wünsche euch und euren Lieben besinnliche Festtage… » Und dazu ein Bild von einem seiner Satelliten. Ich kannte Streichs Kunst von der 100-Jahre-Jubiläums-Ausstellung des Oltner Kunstvereins. Wir mussten da von unserem Ausstellungsraum Abschied nehmen und waren auf private Räume angewiesen. Und so kam es, dass Bruno Streich in unserer Wohnung einen Satelliten landen liess! Eine Freundschaft entstand. Zu Streich und zu seiner Kunst.
Eine sinnliche Besinnung
Ja, das Jahr hatte auch Lichtblicke gebracht. Und der jüngste war der Satellite aus der Weihnachtsmail. Bruno hatte die Hoffnung und Freiheit von Weihnachten entdeckt! Sein Satellit im Weihnachtsmail war ein warm beleuchtetes, wunderbar ziseliertes Kreuz in einer kreisförmigen Gloriole. Eine Ahnung vom leeren Kreuz an Ostern zu Weihnachten! Doch dann, von hinten gesehen, war es wieder das perfekte, technische Leichtbaugebilde im Können von Streichs Zeit als Raumfahrt-Konstrukteur. Ich war ganz aus dem Häuschen und hab ihm zurückgemailt: «Lieber Bruno, das finde ich total gut: Von der einen Seite ein Tech-Konstrukt, von der andern Seite eine sinnliche Besinnung. Total stark. Könnte man das mal in Sursee in der Kirche aufstellen?». Seine Antwort kam sofort: «Schön von dir zu hören. das mit der Kirche tönt interssant. lass uns das mal besprechen. Wie du richtig gesehen hast … hinten technisch, vorne formal. Rufst du mal an zwischen Weihnacht und Neujahr?» Ja, und wenn zwischen zwei Seiten ein Funke springt, ist das Feuer nicht mehr weit. Eine tolle Zeit, bis heute.
Göttliches und weltliches
Kunst ist eine Leidenschaft. Für mich und für ihn sowieso. Und für Sie? Der Satellite+ ist ein vielfältiges Teil. Und das ist der Grund, weshalb wir uns im Team dafür entschieden haben. Der Satellite+ hat mit dem Kreuz einen besinnlichen, bedeutungsvollen Teil. Und in seinem rückwärtigen Teil ist er ein Apparat, der das Technische, das ganz und gar Weltliche zeigt und auch dazu steht. Das Weltliche gehört hier zum Göttlichen und das Göttliche zum Weltlichen und das eine lässt sich ohne das andere nicht denken. Vielleicht gefällt der Satellite+ nicht allen. Aber ist das nicht gerade das Spannende, das Schöne und Befreiende auch? Dass man sich nie über die Verbindung vom Weltlichen mit dem Göttlichen ganz einig sein kann? Der Satellite+ ist darin die persönliche Position eines Künstlers. Und die Kunst kann uns dazu anregen, selber über diese Verbindung nachzudenken. Auch kritisch darüber nachzudenken lädt sie ein, gerade in der aktuellen Zeit. Aber auch zu sehen, dass man sich eine Vereinigung vom Weltlichen und vom Göttlichen vorstellen kann. Auch dazu lädt sie ein. Und dazu lädt auch das Programm zum Satellite+ ein.
Die Programmpunkte zum Satellite+ finden Sie im Veranstaltungskalender auf der Website.
Mehr lesen? Weitere Beiträge in Kirche und Gesellschaft.