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Ein kleines Beet voll Freude

Tanja Metz 11.04.2024

Die Finger in der Erde vergraben, Unkraut jäten, giessen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen, bedeutet für viele Menschen Glück. Auch für Najwa Khello, die ein Beet im Klostergarten bewirtschaftet.

Es ist März, regnerisch und kühl, doch bereits jetzt spricht Najwa Khello voller Freude von der kommenden Gartensaison. Sie zeigt ihr Beet mit der Petersilie, der Minze, dem Knoblauch und einigen Blumen. «Jetzt haben wir Frühling und ich kann wieder in den Garten. Wenn ich Freizeit habe, dann komme ich immer hierher», erzählt Najwa Khello. Jetzt im März wachsen bereits der Knoblauch und die Zwiebeln. In einem grossen Teil ihres Beetes ist die Minze und die Petersilie vom letzten Jahr zu sehen. «Später kommen noch Pfefferminze, Tomaten, Auberginen und Peperoni dazu», erklärt Najwa Khello.

Najwa Khello floh mit ihrer Familie aus Syrien in die Schweiz und hat ihre Liebe zur Gartenarbeit aus ihrer Heimat mitgebracht. «Dort konnte man bereits im März/April alles Mögliche pflanzen. Dann ist es bereits warm», erklärt Najwa Khello. Sie beschreibt, dass dort die Gartensaison wesentlich länger ist. Bereits im März wurde gesät und von Juni bis Oktober konnte das angepflanzte geerntet werden. «Doch hier ist es auch gut – kürzer, aber auch gut», meint sie.

Soziale Arbeit der Kirchen betreut eine Garteneinheit

Der Klostergarten stammt noch aus der Zeit der Kapuziner. Heute ist er in mehrere Garteneinheiten unterteilt, die von Privatpersonen gemietet werden können. Eine dieser Einheit wird von den Sozialarbeiterinnen Martina Helfenstein und Rahel Fässler betreut. Sie haben diese Einheit in acht Beete unterteilt, die seit 2016 von Geflüchteten oder Armutsbetroffenen als Gemüse- und Blumengarten bewirtschaftet werden. Najwa Khello erzählt: «Ich habe Martina nach einem Garten im Kloster gefragt. Ich habe ihr erzählt, dass ich Gartenarbeit mag und gerne Gemüse pflanzen würde.» Das war vor vier Jahren und seither hat Najwa Khello einen kleinen Gartenanteil im Kloster. Dabei ist es nicht nur die Gartenarbeit, die Najwa Khello am Klostergarten so schätzt. «Ich mag auch die gute Luft. Ich mag es, dort zu sitzen und einen Kaffee zu trinken. Es kommen viele alte Menschen, um zu reden und es gibt viele schönen Blumen», schwärmt Najwa Khello.


Ein Rezept von Najwa Khello

Aus dem Gemüse, das sie hier im Garten anbaut, entstehen wunderbare Gerichte. Eines der Rezepte ist so einfach, dass es hier im Pfarreiblatt Platz findet:

  • 3 Auberginen
  • 1 kg Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 1 Peperoni
  • 2-3 Knoblauchzehen,
  • etwas Olivenöl und Salz

Die Aubergine als Ganzes bei 240 °C für etwa 15 Minuten im Backofen rösten.

Die Zwiebel, die Peperoni und die Knoblauchzehen in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl andünsten.

Die Tomaten in Stücke schneiden und zusammen mit einem kleinen Glas Wasser ebenfalls in den Topf geben. Alles etwa 10 Minuten köcheln lassen.

Die Aubergine aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen und die Haut abziehen. Das Fruchtfleisch in Stücke schneiden und zu den Tomaten geben.

Alles mit Salz abschmecken und mit Brot servieren.

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