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Der Kinderglaube ist irgendwann nicht mehr stimmig

Livia Wey 04.02.2025

Der Firmweg 17plus begleitet junge Erwachsene auf ihrem Weg, Glauben neu zu entdecken und persönliche Entscheidungen zu treffen.

Können Sie sich noch an Ihre eigene Firmung erinnern? Vielleicht fand bei Ihnen die Firmung in der fünften oder sechsten Klasse statt und war eine eher „schnelle Sache“. Ein oder zwei Vorbereitungstreffen mit dem Pfarrer und dann war es so weit.  Vielleicht wurden Sie auch mit etwa 15 Jahren gefirmt und erlebten eine Vorbereitung in Kleingruppen. Vielleicht war es auch ganz anders, denn im Laufe der Zeit haben sich Firmvorbereitung und Firmalter immer wieder verändert. Und das ist gut so. Zeugt es doch davon, dass sich die Religion an die Erfahrungen des Lebens und die Gegebenheiten der Zeit immer wieder neu anpassen kann. Denn ein starr gelebter Glaube hätte nichts mehr zu sagen in einer sich stets verändernden Welt.


«Ich möchte mich firmen lassen, weil ich herausfinden möchte, an was ich glaube.»


Und wie sieht es heute aus?
Heute wird im Pastoralraum Region Sursee der Firmweg 17plus angeboten. Das ist ein Angebot für junge Menschen, die an der Schwelle zum Erwachsenenalter stehen. Ein Alter, in dem man sozusagen aus dem Kinderzimmer herauswächst. In dieser Zeit verändert sich manches, will neu durchdacht, entschieden und gelebt werden. So ist es auch mit dem Glauben. Der Kinderglaube ist irgendwann nicht mehr stimmig. Es braucht einen neuen Blick auf die Fragen des Lebens und Glaubens, weitere Ideen und auch Entscheidungen. Das spiegelt sich auch in den Aussagen mancher Firmanden: «Ich möchte mich firmen lassen, weil ich herausfinden möchte, an was ich glaube.» Oder «weil ich meinen Glauben finden möchte.» Das sind zwei Statements von Firmanden, die ihre Motivation für die Firmung benennen. Hier bietet der Firmweg 17plus eine Plattform.

Damit Tradition erhalten bleibt
Natürlich gibt es noch etliche weiter Gründe für die Firmung. So hat für viele Firmanden der Aspekt der Tradition einen hohen Stellenwert: «Ich finde es eine schöne Tradition, die zum Christentum dazu gehört und erhalten bleiben sollte», sagt eine Firmandin. Eine solche Tradition aktiv mit Leben zu füllen, verlangt von den Jungen eine eigenständige Auseinandersetzung und motiviert uns, sie zu begleiten und zu begeistern. Denn die neuste Kirchenstatistiken zeigen auf, dass der Kontakt zur Kirche häufig vor der Familienphase abbricht, also dann, wenn die Menschen selbstständig werden. «Diese Erkenntnisse haben mich dazu bewogen, den Seelsorgerinnen und Seelsorgern in unserem Bistum, die im Bereich der Firmpastoral tätig sind, und den Verantwortlichen in Pfarreien, Pastoralräumen und anderssprachigen Gemeinschaften zu empfehlen, eine Erhöhung des Firmalters ins junge Erwachsenenalter zu prüfen und die Chancen zu erkennen …», schreibt Bischof Felix. Dem tragen auch wir im Pastoralraum Rechnung mit dem Firmweg 17plus.
 

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