Beethoven – Wort und Musik
Peter Meyer 05.09.2023

Ludwig van Beethoven wird auf der ganzen Welt gespielt und gehört. Wie kein anderer Komponist hat er mit seiner Musik den Idealen «Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit» eine Stimme gegeben.
Die Musik von Ludwig van Beethoven ist ein Phänomen. Sie wird auf der ganzen Welt gespielt und gehört. Sie begeistert Millionen. Wie kein anderer Komponist hat Beethoven mit seiner Musik den Idealen «Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit» eine Stimme gegeben. Die Wirkung ist immer verbindend. Die Vertonung von Schillers «Ode an die Freude» in der 9. Sinfonie wurde zur Europahymne gewählt. Beethovens Musik ist eine Herzensangelegenheit. «Von Herzen möge es wieder zu Herzen gehen» schrieb Beethoven zum Kyrie der Missa Solemnis. Es ist eine besondere Innigkeit und Kraft, welche uns bis heute erreicht und bewegt. Beethovens Musik ist ein Geschenk an die Menschheit, welches verbindet, aber auch Gewohntes in Frage stellt und Fragen aufwirft.
Anlässlich des Beethovenjahrs 2020 schrieben wir die Teilnahme am Projekt «Beethoven» aus. Drei Chöre, ein Orchester und eine schöne Anzahl Gastsängerinnen und Gastsänger meldeten sich. Erste Proben fanden statt, doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Umso mehr freuen wir uns, dass wir 2023 am heutigen Abend unseren Traum und unser Vorhaben verwirklichen können.
Wir danken herzlich den Sängerinnen und Sängern, den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, dem OK (Präsidien der Chöre/Orchester) und den musikalischen Leitern für den Durchhaltewillen und den Elan das Projekt durchzuführen. Wir danken den Zuhörerinnen und Zuhörern, die heute Abend zusammen mit uns Beethovens Musik feiern.
Das OK
Marianne Häfliger, Esther Lang, Jeannine Ambühl, Rainer Koch, Stefan Wandfluh, Peter Meyer
Programm
Ludwig van Beethoven: 1. Sinfonie, 1. Satz
Im ersten Teil spielt das Orchester Sursee-Sempach unter der Leitung von Eros Jaca den 1. Satz von Beethovens 1. Sinfonie. Die 1799 geschriebene Sinfonie wirkte in ihrer Zeit neuartig, rigoros, grossartig, aber auch befremdend. Sie ist der Anfang einer musikalischen Entwicklung, welche sich durch Beethovens neun Sinfonien zieht und von der Wiener Klassik zur Romantik führt.
Ludwig van Beethoven: Messe in C-Dur
Beethovens Messe in C-Dur aus dem Jahr 1807 ist kein blosses Auftragswerk mehr, sondern ein persönliches Statement von ungewohnter Tiefe. Beethoven vertont den Text der lateinischen Messe in bisher ungehörter Art und Weise. Er wiederholt Worte, schafft ungewöhnliche Gewichtungen und interpretiert Zeile für Zeile. Ungewohnte Farben und Rhythmen treffen aufeinander. Die Uraufführung brachte Beethoven prompt die Kritik seines Auftraggebers, Fürst Esterhazy, ein: „Aber lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht?“.
Für die Musizierenden ist die Messe in jedem Moment des Musizierens eine anspruchsvolle Herausforderung. Was will Beethoven an dieser Stelle sagen? Wie setzen wir sie um? Und nicht zuletzt die Gretchenfrage: Wie hält es Beethoven mit der Religion?
Mit 19 Jahren schrieb Beethoven eine Kantate auf den Tod des Kaisers und Aufklärers Josef II und wandte sich mit kernigen Worten gegen religiösen Fanatismus. Jahre später, als sein Gehör drastisch nachliess und er unter den Zuständen und der Enttäuschung durch die Zeit der Restauration litt, schrieb er die erste seiner zwei Messen, die Messe in C-Dur. Sie ist eine ernste und reife Auseinandersetzung mit den Inhalten. Trotz der Umstände, und das zeichnet Beethoven aus, strahlt seine Musik eine positive Haltung zum Leben, Freude und Begeisterung aus.
Konzert
Samstag, 16. September, 19.30 Uhr, Pfarrkirche Sursee
Eintriff frei
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